Die Kartoffeldiät ist, wie der Name schon sagt, eine Diät, bei der hauptsächlich Kartoffeln verzehrt werden. Damit zählt die Kartoffeldiät per se zu den Monodiäten ähnlich wie die Reisdiät, die Apfeldiät oder die Kohlsuppendiät. Das impliziert von vorn herein eine recht einseitige Ernährungsweise, die schnell einen Nährstoffmangel verursachen kann.
Doch ganz so ist es nicht. Denn es gibt verschiedene Varianten der Kartoffeldiät, bei denen durchaus auch andere Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Eier, Quark und sogar magerer Fisch und mageres Fleisch mit auf dem Speiseplan stehen können. Damit ist der Name Kartoffeldiät etwas irreführend, auch wenn die Kartoffel die Hauptkomponente bei allen Gerichten bleibt. Welches Potential also hat die Kartoffeldiät und können Sie damit wirklich gesund und nachhaltig abnehmen? Um diese Frage fundiert beantworten zu können enthält dieser Bericht folgende Teilgebiete:
- Eine ganz besondere Knolle
- Funktionsweise der Kartoffeldiät
- Durchführbarkeit im Alltag
- Verschiedene Karotffeldiätvarianten
- Erfahrungen mit der Kartoffeldiät
- Fazit zur Kartoffeldiät
- Alternativen zur Kartoffeldiät
Eine ganz besondere Knolle
Die Kartoffel, lateinisch Solanum tuberosum, war ursprünglich ein Gewächs Mittel- und Südamerikas. Von Amerika gelangte die Knolle im 16. Jahrhundert auf die Kanarischen Inseln und von dort über Antwerpen und Rouen nach Europa. Die Kartoffel galt in Europa wegen ihrer hübschen Blüten lange Zeit als reine Zierpflanze. In Deutschland ist die Kartoffel erstmals Mitte des 17. Jahrhunderts in Franken als Gemüse angebaut worden. Es gab erste Kartoffelrezepte.
Kartoffeln fürs Volk
Zur Verbreitung der Kartoffel in Deutschland und Preußen soll letztlich auch Friedrich der Große, bekannt als der Alte Fritz, beigetragen haben. Er ließ nach Krieg und folgender Hungersnot angeblich von Soldaten Kartoffeln unter der Bevölkerung verteilen. Die Kartoffel, mancherorts auch Erdapfel, Erdbirne oder Krumbeere genannt, ist ein wahrer Glücksfall. Schon wer eine einzige Kartoffel in die Erde steckt, erntet unter guten Bedingungen eine ganze Schüssel davon. Das Wort Kartoffel leitet sich übrigens vom italienischen tartufolo ab, was Trüffel bedeutet.
Ein recht gesundes Lebensmittel
Bei der Kartoffeldiät wird die tägliche Aufnahme von mindestens 600 Gramm Kartoffeln empfohlen. 100 Gramm Kartoffeln haben einen durchschnittlichen Brennwert von 70 Kilokalorien, was 297 Kilojoule entspricht. Damit ist die Kartoffel recht kalorienarm. Die Kartoffel enthält viele Kohlenhydrate und sättigt recht gut.
Die Kartoffel beinhaltet zudem kein oder kaum Fett, dafür aber Vitamin C, Vitamin B, Eiweiß und Mineralstoffe wie Kalium, Phosphor, Magnesium, Kalzium und Natrium. Auch Eisen, Zink und Selen kommen in geringen Mengen vor. Der Wasseranteil einer Kartoffel liegt bei 78 Prozent. Es gibt übrigens hunderte verschieden Sorten dieses ertragreichen Nachtschattengewächses. Im Handel ist die Kartoffel recht preiswert. In Deutschland wird vor allem zwischen fest und mehlig kochenden Sorten unterschieden.
Funktionsweise der Kartoffeldiät
Eine Kartoffeldiät ist auch eine sogenannte Low Fett Diät, da Kartoffeln selbst kein oder kaum Fett enthalten. Das Entscheidende für die Funktionsweise der Kartoffeldiät ist die fettarme Zubereitung. Wie bereits erwähnt, gibt es unterschiedliche Varianten der Kartoffeldiät.
Bei einer Variante wird die Aufnahme von bis zu einem Kilogramm Kartoffeln empfohlen. Dazu sollen entweder 100 Gramm magerer Quark oder drei Eier gegessen werden. Diese Verbindungen sind auf den ersten Blick besonders effektiv. Das Eiweiß wird gut aufgenommen und verwertet. Die Sättigung hält damit lange vor. Das Kalium in den Kartoffeln sorgt zudem für die Entwässerung des Körpers, was wiederum zu einer schnellen Gewichtabnahme führt.
Keine ausgewogene Ernährung
Bei dieser Variante der Kartoffeldiät nimmt man zirka 80 Prozent Kohlenhydrate, 10 bis 20 Prozent Eiweiß und um die zwei Prozent Fett zu sich. Von einer solch anteiligen Zusammensetzung rät die Wissenschaft ab. Es wird ein höherer Fettanteil und ein niedrigerer Kohlenhydrateanteil empfohlen. Das wiederum kann man mit einer anderen Variante der Kartoffeldiät erreichen.
Dafür nimmt man wesentlich weniger Kartoffeln (bis 600 Gramm) zu sich und ergänzt den Diätplan mit Gemüse, Obst, magerem Fisch oder Fleisch. Die Mengen hierfür müssen klar festgelegt sein und dürfen nicht überschritten werden, denn sonst ist die Diät schnell keine mehr. Bei dieser Variante der Kartoffeldiät wird einem Vitamin- oder Mineralstoffmangel vorgebeugt.
Durchführbarkeit der Kartoffel-Diät im Alltag
Für alle, die sich bewusst ernähren, ist das frische Zubereiten von Speisen selbstverständlich. Auch im Alltag kann jeder dafür Zeit finden. Das Zubereiten von frischem Gemüse, Cous Cous, Reis, Bulgur oder Pasta dauert nicht länger als der Gang zum nächsten Fastfood-Imbiss oder Schnellrestaurant. Auch Kartoffeln sind schnell und einfach gekocht und können auch vorgekocht werden.
Kalte Kartoffeln Mittags im Büro zu essen, ist allerdings alles andere als lecker. Vielleicht können Sie die Mitarbeiter der Kantine überreden, für Sie eine Weile eine „Extrawurst“ zu braten. Wenn es ein Mittagsbuffet gibt, sollte es kein Problem darstellen, sich einfach nur Kartoffeln und ein wenig Salat oder Fisch zu nehmen.
Aber Vorsicht! Man weiß nie, was in den gekochten Gerichten drin ist. In vielen Soßen beispielsweise steckt mehr Zucker als wir uns träumen lassen, denn Zucker ist ein effektiver Geschmacksträger. Am besten, ihr bedient euch während der Diät nur an puren unverarbeiteten Lebensmitteln. Einen mageren Kräuterquark können Sie gut am Vorabend vorbereiten und dann mittags auf der Arbeit mit Kartoffeln verzehren.
Kartoffelvarianten für den Diätplan
Mit einer wohlgeplanten Kartoffeldiät kann man abnehmen, ohne hungern zu müssen. Eine günstige Variante der Zubereitung ist die Pellkartoffel. Es braucht kein zusätzliches Fett und der Erdapfel behält seine Vitamine. An wenigstens drei Tagen der Woche sollte die Pellkartoffel zu ihrem Recht kommen. Bereitet daraus variantenreiche Salate wahlweise mit Äpfeln, Zwiebeln, Spargel, grünen Gurken, Radieschen, Paprika oder Linsen. Die Salate werden mit Pfeffer, Salz, frischer Zitrone und etwas Olivenöl abgeschmeckt.
Auf keinen Fall sollte Mayonnaise verwendet werden. Die Salate kann man gut kühl stellen, sodass sie auch am Mittag oder Abend noch hervorragend schmecken. Frisch gekochte Pellkartoffeln schmecken auch hervorragend mit Kräuterquark, Leinöl oder Hüttenkäse. An zwei bis drei Tagen können Sie Stampfkartoffeln oder Kartoffelpüree mit einem kleinen Stück Fisch oder Hühnerfleisch (etwa 150 Gramm) sowie Salat kombinieren. Achtung auch Fisch und Fleisch müssen schonend und fettarm zubereitet sein und dürfen nicht paniert werden. Am besten ist es, diese Speisen in einer leichten Gemüsebrühe zu dünsten.
Variieren des Kartoffeldiät-Wochenplans
Weitere Kartoffelvarianten für den Wochenplan sind Folienkartoffeln aus dem Backofen, zu denen ebenfalls ein leichter Kräuterquark hervorragend passt, und Rosmarinkartoffeln, zubereitet mit frischem Rosmarin und einem guten Olivenöl. Dazu passt ein Salat aus Rucola und Tomaten. An wenigstens einem Tag sollten sie sich eine leckere Kartoffelsuppe zubereiten. Verwenden Sie viele frische Kräuter, Zwiebeln und Knoblauch. Es können mit den Kartoffeln auch wahlweise Zucchini oder Hokkaido-Kürbis mit gekocht und mit püriert werden.
Am besten, ihr zelebriert die Zubereitung der Speisen. Verwendet viele Kräuter und frisches Obst und Gemüse. Das Ganze macht noch mehr Spaß, wenn vorher ganz bewusst auf dem Wochenmarkt oder beim Gemüsehändler eingekuaft wird. Das allerbeste ist natürlich, wenn man selbst einen kleinen Kräuter- oder Gemüsegarten hat. Das lässt sich unter Umständen auch auf einem Balkon oder einer Terrasse bewerkstelligen. Eigene Ernte ist immer ein besonderer Genuss und ihr werdet nicht das Gefühl haben, etwas zu entbehren.
Kleine Tipps und Tricks
Und noch ein Tipp. Kauft euch vor der Diät ein wirklich hochwertiges Olivenöl. Das ist ein hervorragender Geschmacksträger und sehr gesund. Verzichten Sie zudem unbedingt auf kalorienhaltige Würzsoßen wie Ketchup, Senf oder Mayonnaise. Erlaubt ist als Zwischenmahlzeit ein Magerjogurt mit frischem Obst und frisches Obst überhaupt.
Doch Vorsicht ist auch hier geboten. Plant genau, wieviel Obst ihr wann zu sich euch nehmen wollt. Smoothies und Säfte gehören nicht auf den Diätplan. Denn gerade Smoothies sind hochkonzentrierte, eigenständige Mahlzeiten und keine einfachen Drinks. Apropos Getränke. Trinkt während der Kartoffel-Diät ausschließlich Mineralwasser und frische Kräutertees. Auch Kräutertees wirken unterschiedlich. Manch ein Kraut beruhigt, ein anderes entwässert, ein drittes lindert speziell weibliche Beschwerden. Doch das ist ein Kapitel für sich. Mit entsprechenden Tees könnt ihr eure Diät sinnvoll unterstützen.
Erfahrungen, Test’s und Meinungen zur Kartoffel Diät
Ein Fitnessyoutuber klärt über die Kartoffeldiät auf und spricht auch über verschiedene Zubereitungsarten sowie Kartoffeldiät Erfahrungen die er selbst gemacht hat. Simon spricht dabei über die wertvollen Inhaltsstoffe und das es schade ist, das der Kartoffelkonsum in Deutschland gesunken ist. Hingegen ist der Konsum von Fertigkartoffelprodukten gestiegen. Eine gegensätzliche und falsche Entwicklung wie ich finde.
Auf Abnehmen.com (http://www.abnehmen.com/threads/103205-meine-kartoffeldiaet) hat ein Tester sehr gute Erfahrungen mit der Kartoffeldiät gemacht. Hierbei hat er auf eine ausgewogene und reichhaltige Zubereitung und Kombination der Kartoffeln mit Obst und Gemüse und hochwertigen Proteinen (magere Hühnerbrust, Schweinemedaillons und Pfeffersteak vom Rind) gemacht. Sein Bauch ist innerhalb der Diät viel straffer geworden und er fühlt sich mit dem neuen Gewicht sichtlich wohl. Hierbei muss ganz klar hervorgehoben werden das der Tester während der gesamten Zeit auf eine gesunde Ernährung geachtet hat und zudem viel Bewegung in den Alltag integriert hat. Diese beiden Grundsäulen 1. Ernährung und 2. Sport/Bewegung sind maßgeblich für den Abnehmerfolg innerhalb einer jeden Ernährungsumstellung verantwortlich.
Auf gutefrage.net (http://www.gutefrage.net/frage/mit-kartoffeln-abnehmen) wird diskutiert wie nachhaltig die Kartoffeldiät wirklich ist. Da es sich um eine Monodiät handelt die ohne weitere Anpassungen langfristig zu Mangelerscheinungen führen kann, muss man entweder eigene Spezifikationen vornehmen oder diese Diät nur kuzfristig durchführen. Es wird empfohlen Gerichte mit Kartoffeln in die normale Ernährung zu integrieren, da Kartoffeln nicht nur gesund und reich an Nährstoffen sind sondern auch eine starke sättigende Wirkung haben. Viel Obst und Gemüse sollte die Kartoffeldiät zusätzlich enthalten.
Auf med1.de (http://www.med1.de/Forum/Ernaehrung/414594/) wird auch bestätigt das die Kartoffel ein sehr gesundes Grundnahrungsmittel ist, aber eine Diät nie zu einseitig sein darf. Außerdem ist es besser und vernünftiger zuerst den Kalorienumsatz zu erhöhen durch Sport (3 bis 4 mal die Woche ist optimal) bevor zu einer Monodiät gegriffen wird. Außerdem muss bei jeder Ernährungsumstellung darauf geachtet werden, dass diese langfristig ausgerichtet ist und nicht zu Mangelerscheinungen und einer Unterversorgung führt. Denn bereits ein Nährstoffmangel einer fehlenden Aminosäure kann sich auf die gesamte Ernährung und den Stoffwechsel auswirken.
Fazit zur Kartoffeldiät
Eine Kartoffeldiät, die fast ausschließlich auf die Ernährung durch Kartoffeln setzt, ist eine Monodiät und damit unausgewogen und unter Umständen sogar schädlich. Die wenigen, hier erlaubten Lebensmittel (Eier, Quark) verursachen längerfristig einen Nährstoffmangel. Mineralien, Vitamine, Fette und vor allem Eisen fehlen.
Eine solche einseitige Ernährung begünstigt zudem Heißhungerattacken. Wissenschaftler raten von dieser Art Kartoffeldiät ab. Diese Diät funktioniert zwar auf Grund der Kalorienreduktion und gerade am Anfang verliert man schnell Pfunde. Es werden jedoch auch zu wenig Proteine zugeführt und das bewirkt einen Jojo-Effekt gibt, da die Muskeln auf diese Weise abgebaut werden. Wenn man im Anschluss an die Diät zu seiner gewohnten Ernährungsweise zurückkehrt, droht eine Gewichtszunahme, die das Gewicht vor der Diät noch übersteigt.
Die bessere Variante
Wenn man eine Kartoffeldiät sinnvoll und abwechslungsreich aufbaut und plant, kann sie sehr sinnvoll sein und zu dauerhafter Gewichtsabnahme führen. Wichtig ist die zusätzliche Einnahme von Vitaminen, Mineralien und auch gesunden Fetten, wie sie etwa hochwertiges Olivenöl enthält. Eine solche Low Fett Diät will gut geplant sein. Es ist erstrebenswert, nach einer solchen Diät seine Ernährungsgewohnheiten prinzipiell umzustellen.
Alternativen zur Kartoffel Diät
Wie zu Eingangs bereits erwähnt sind Monodiäten alles andere als empfehlenswert. Gute Alternativen stellen aber die Eiweiß-Diät, Low Carb Diät oder die Atkins Diät dar. Ich habe mit der Atkins Diät innerhalb von 3 Monaten gute 10kg abgenommen. Dabei war es zwar teilweise sehr anstrengend auf Kohlenhydrate zu verzichten, jedoch hat es sich in Anbetracht der sehr guten Gewichtsabnahme auf jeden Fall gelohnt.
Ebenfalls die Finger lassen solltet ihr, meiner Meinung nach, von der Stoffwechselkur, der hCG Diät oder der Stoffwechseldiät. Diese kurzfristig zwar funktionierenden Ernährungskonzepte vermögen schnellen Erfolg herbeizuführen, langfristig gesehen kann damit jedoch mehr Schaden als Gutes angerichtet werden. Mangelerscheinungen und einige krasse Nebenwirkungen versprechen nichts Gutes.