Die Reisdiät verspricht effektiv und gesund Gewicht zu verlieren ohne dabei Hungern zu müssen. Während der Diät Phase wird die Kalorienobergrenze auf rund 1.000 Kcal gesenkt und die Lebensmittelpalette drastisch eingeschränkt und die Fettaufnahme auf ein Minimum reduziert. Wie gut klappt Abnehmen mit der Reisdiät wirklich und wie gesund ist diese spezielle Ernährsweise langfristig?
Was ist die Reisdiät?
Die Reisdiät ist der Kategorie nach eine Monodiät bei der vorwiegend das Lebensmittel Reis verzehrt wird. Zu Beginn gibt es nur Reis welcher nach einiger Zeit um Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch ergänzt wird.
Diese Diätform wurde vom deutsch-amerikanischen Arzt Walter Kemper als stringente natriumarme Diät zur Behandlung von gefährlichem Bluthochdruck (Hypertonie) entwickelt. In der heutigen Zeit soll die Reisdiät Wasser aus dem Körper schwemmen, sowie die Kalorien- und Fettzufuhr drastisch reduzieren und damit effektiv Körperfett verbrennen.
Wirkungsweise und Anwendung der Reisdiät
Innerhalb der Reisdiät gibt es verschiedene Formen, welche je nach Ausprägung die Auswahl an Lebensmitteln einschränken. Auch die aufgenommen Kalorien werden je nach Striktheit eingeschränkt.
In der stringentesten Form werden in der ersten Woche 3 mal täglich 60g Reis Trockeneinwaage zubereitet und konsumiert. Dies kann durch Apfel, Obst und Gemüse sowie ein wenig Salat ergänzt werden. Ab der dritten Woche steht Fisch und mageres Fleisch zusätzlich auf dem Speiseplan. Komplett verzichtet werden sollte auf Salz. Zu trinken gibt es ausschließlich Wasser und weitere ungesüßte Getränke ohne schädlichen Zucker.
In einer normalen Reisdiät kann grundsätzlich jede Art von Lebensmittel gegessen werden. Lediglich für Nüsse und weitere fetthaltige Nahrungsmittel gibt es eine Obergrenze. Auch sollten jene Lebensmittel welche viel Salz beinhalten wie Gepökeltes oder Geräuchertes vermieden werden.
Ernährungsumstellung einfach gemacht
Durch die eingeschränkte Lebensmittelauswahl und der Obergrenze an Kalorien ist ein harter Rahmenplan gegeben an den man sich, sofern die strenge Variante durchgeführt wird, halten muss. In dieser Zeit lernt man das leckere Essen schätzen und lernt Schritt für Schritt die Ernährung umzustellen.
Gerade zu Beginn der Reisdiät kann ein großer Gewichstverlust verzeichnet werden, da die Wasserbindungskapazität des im Getreide enthaltenen Kalium sehr hoch ist und dadurch überschüssiges Wasser aus dem Körper geschwemmt wird. Dies führt speziell in der Anfangsphase zu einem großen Motivationsschub da jeder Gang auf die Waage meistens wieder zeigt, dass Gewicht reduziert werden konnte. Auch werden der Bauchumfang und meistens der Beinumfang sinken, da in diesen Regionen in der Regel viel Wasser gebunden ist.
Es ist noch kein 5-Sterne Koch vom Himmfel gefallen – so auch nicht in der Reisdiät. Eine gesunde Ernährung muss auch hier neu gelernt werden. Die meisten Reisdiätratgeber bieten jedoch eine ganze Reihe an gesunden Menüplänen die das Kochen für den Anfänger bis hin zum Gourmet bunt und vielfaltig gestaltet.
Erfahrungen, Test’s und Meinungen zur Reisdiät
Die Erfahrungen zur Reisdiät verlaufen ziemlich analog der beschriebenen Wirkungsweise. Zu Beginn kann viel Wasser verloren werden, nach einiger Zeit befinden sich die Kilo aber wieder ganz schnell auf den Rippen. Auf erbeerlounge.de (http://www.erdbeerlounge.de/diaet/diaeten-im-test/reisdiaet/) konnte ein Tester in der Anfangszeit ordentlich Gewicht reduzieren, jedoch war der Jojo-Effekt sogut wie vorprogrammiert.
Auch die Seite stoffwechseldiaet.tips berichtet von der Reisdiät und rät davon ab diese Crashdiät durchzuführen. Ebenfalls wird kritisiert, das diese Diät nicht alltagstauglich ist, da nicht jeden Tag zum Frühstück, Mittag und Abendbrot Reis gegessen werden kann. Jeder der eine Familie hat kann ein Lied davon singen, das man in der Regel froh ist wenn alle überhaupt das Essen was serviert wird.
Eine etwas ausführlichere Reisdiät Erfahrung von einer Testerin könnt ihr hier sehen:
Reisdiät Kosten
Die Kosten innerhalb dieser Diät sind nicht höher oder niedriger als in jeder vergleichbaren Ernährungsform. Sofern jedoch besonderes Augenmerk darauf gelegt wird besonders gesundheitsbewusst zu kochen, dann kann auch dies etwas teuer werden.
Sowohl hochwertiges Fleisch als auch qualitativ einwandfreier Reis kosten etwas mehr als normaler Langkornreis und das 1-Minuten-Schweineschitzel von Kaufland. Aus meiner Sicht lohnt es sich an dieser Stelle auf jeden Fall etwas mehr Geld in die Qualität der Lebensmittel zu investieren. Dadurch kann auch eine Versorgung mit langkettigen Kohlenhydraten und guten Proteinquellen sichergestellt werden.
Darüber hinaus unterstützen eine breite Varietät an Aminosäuren den Muskelerhalt in einer kalorienreduzierten Diät und haben einen positiven Einfluss auf das Sättigungsgefühl.
Reiszubereitung in der Diät
Damit Reis die erläuterte entwässernde Wirkung entfaltet ist es unerlässlich das ihr den Reis ohne Salz kocht. Für viele mag dies den ersten K.O.-Ausschlussgrund darstellen, da auch hierbei ein Stück weit Geschmack verloren geht. Auch Fett als wichtiger Geschmacksträger darf nicht, bzw. nur in sehr geringen Mengen konsumiert werden.
Um den Reis trotzdem genießbar zu machen könnt ihr den Reis mit verschiedenen Kräutern verfeinern und Obst und Gemüse schneiden und zum Reis dazugeben. Am besten zerkleinern könnt ihr das Obst mit einem Pürierstab – nur dann wird es richtig fein und delikat.
Ich esse sehr gern indisch, sodass ich meinen Reis unter anderem mit Kardamom, Kurkuma, Koriander, Chilli und Kreuzkümmel würze – nach Bedarf auch mit Ingwer und Safran.
Ein echter Geheimtipp ist, dass ihr den Reis einfach in einer Gemüsebrühe eurer Wahl kochen könnt um dem Reis damit einen leckeren Geschmack zu verleihen.
Viele weitere Anregungen findet ihr bei Chefkoch.de.
Fazit zum Diätkonzept
Die Reisdiät ist eine sehr einseitige Diät, welche auf lange Sicht nicht zum gewünschten Ergebnis führt. In der Anfangszeit kann eine Menge an Gewicht verloren werden, jedoch ist das verlorene Wasser nach der Diät auch genauso schnell wieder auf den Rippen wie es gegangen ist.
Die bewusste Einschränkung der Nahrungsmittelpalette ist meiner Meinung nach als als nicht notwendig anzusehen, da hierbei essentielle Vitamine und Spurenelemente vom täglichen Speiseplan gestrichen werden. Die Reduktion des aufgenommenen Fettes ist im ersten Moment zwar hilfreich, jedoch darf das Fettdauerhaft nicht unter einen kritischen Wert von unter 10% der aufgenommenen Kalorien des Tagesbedarfs fallen.
Fett ist in unserem Organismus unter anderem für folgende Prozesse verantwortlich:
- Fette sind die Bausteine welche für die Bildung verschiedener Hormone extrem wichtig sind
- Fette sind außerdem Träger der Vitamine A, D, E und K. Ohne Fett könnte der Körper diese Vitamine nicht verarbeiten!
- Fett ist Grundbaustoff verschiedener Zellarten und das konsumierte Nahrungsfett liefert lebensnotwendige Fettsäuren welche der Körper selbst nicht bilden kann
- Weitere wichtige Funktionen sind die Isolationsfunktion, die Sättigungsfunktion, die Schutzfunktion und die Baufunktion
Diese Punkte sollen nur einen Anhaltspunkt geben wie wichtig Fett für unseren Organismus ist und warum es nicht sinnvoll auf bestimmte Nährstoffe zu verzichten.
Sofern ihr die Reisdiät trotzdem probieren möchtet, dann empfehle ich euch Vollkorn oder Naturreis. Dieser besitzt die besten langkettigen Kohlenhydrate und ist nicht mit weißem Mehl oder weiteren Substanzen behandelt und weißt die höchste Vitamindichte auf. Zusätzlich sättigen Vollkornprodukte länger was in einer Diät die Problem der Heißhungerattacken und ständigem Magenknurren klären kann.